Bildquelle:https://www.sandiegouniontribune.com/2025/07/16/opinion-with-bold-leadership-san-diego-can-shape-its-own-future/

In einer Zeit, in der die globale Politik brüchig wird und nationale Regierungen zunehmend dysfunktional sind, wird eine Wahrheit immer offensichtlicher: Städte — nicht Staaten — treiben zunehmend Innovation, Klimaschutz und wirtschaftliches Wachstum voran.

Weltweit übernehmen Städte Führungsrollen, die einst den Nationalstaaten vorbehalten waren.

Singapur ist das deutlichste Beispiel eines echten Stadtstaates: souverän, strategisch und global einflussreich.

Dubai verwaltet als autonome Stadt innerhalb der Vereinigten Arabischen Emirate eigene Handelszonen und Gerichte.

London schließt Klimapakte und Investitionsabkommen jenseits der Reichweite von Westminster.

Barcelona fördert sich international und umgeht Madrid.

Diese Städte warten nicht auf Erlaubnis, um zu führen — und das sollte auch San Diego nicht tun.

San Diego hat alle Zutaten, um in seiner Funktion, wenn nicht in seinem Recht, ein Stadtstaat zu werden.

Betrachten wir, was uns besonders macht:

— Wir sind binational.

Tijuana und San Diego bilden zusammen eine grenzüberschreitende Mega-Region mit über 7 Millionen Menschen.

Keine andere US-Stadt hat so eine wirtschaftliche, kulturelle und logistische Integration.

— Wir sind innovativ.

San Diego konkurriert global in Bereichen wie blauer Technologie, Biotechnologie, Verteidigung, saubere Energie und Hochschulbildung.

Die UC San Diego und das Scripps Institut für Ozeanographie machen uns zu einem Zentrum für weltklassige Forschung.

— Wir sind vielfältig und jung.

Unsere Bevölkerung spiegelt die globale Zukunft wider — kulturell offen, mehrsprachig und belastbar.

Dies ist kein Aufruf zur Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten.

Es ist ein Aufruf zu größerer Autonomie in der Gestaltung unserer eigenen Zukunft.

Wie könnte das aussehen?

— Tiefere Zusammenarbeit mit Tijuana in den Bereichen Verkehr, Umweltpolitik, Hochschulbildung und grenzüberschreitende Innovation.

— Größere lokale Kontrolle über Wohnraum, Wasserressourcen, Einwanderungspolitik und wirtschaftliche Entwicklung.

— Globale Sichtbarkeit durch ein engagiertes Büro für Globale Angelegenheiten in San Diego und eine Präsenz in internationalen Foren.

— Stärkere wirtschaftliche Resilienz durch Investitionen in grüne Infrastruktur, regionale Lieferketten und digitale Selbstgenügsamkeit.

Doch es gibt echte Hindernisse.

Rechtliche Einschränkungen beschränken, was Städte tun können.

Widerstand auf Bundes- und Landesebene ist wahrscheinlich.

Regionale Ungleichheiten könnten sich verschärfen, wenn das urbane Zentrum ohne inklusive Planung vorangeht.

Und keine Stadt — einschließlich San Diego — kann isoliert gedeihen.

Trotzdem ist das größere Risiko eine Stagnation.

Die Welt verändert sich schnell.

Das alte Modell — auf Lösungen von Washington oder Sacramento zu warten — ist kaputt.

Städte, die mutig handeln und global denken, werden die Zukunft gestalten.

Die anderen werden zurückgelassen.

Doch San Diego steht vor drei stetigen Herausforderungen:

— Fragmentierte Führung.

Die Stadt, der Landkreis, der Hafen, die Universitäten und der private Sektor arbeiten oft isoliert.

Es fehlt an Koordination und einer gemeinsamen Vision.

— Ein Mangel an großen Ideen.

Während Pläne für Verkehr und Infrastruktur existieren, bleiben mutigere Maßnahmen — wie eine Hochgeschwindigkeitsbahn nach Tijuana oder volle Hafenautonomie — unvertreten.

— Eine unterwhelmdende globale Präsenz.

Zu oft schauen wir nach innen, während wir globale Partnerschaften schmieden und unsere Stimme auf der Weltbühne geltend machen sollten.

In der heutigen Welt zählt nicht die Größe — sondern die Anpassungsfähigkeit.

San Diego ist von seiner Natur her schnell und grenzüberschreitend.

Wir müssen nicht auf Erlaubnis warten, um zu führen.

Wir brauchen nur den Willen.

Unsere Zukunft hängt davon ab, ob zivilgesellschaftliche, wirtschaftliche, akademische und politische Führungspersönlichkeiten den Mut haben, eine neue Denkweise anzunehmen — eine, die San Diego nicht nur als großartige amerikanische Stadt, sondern als global vernetzte, selbstgenügsame binational Region positioniert.

Ein Ort, der denkt, handelt und Partnerschaften wie ein Stadtstaat eingeht.

Wir haben die Vision.

Wir haben die Ressourcen.

Was wir jetzt brauchen, ist Ausrichtung — und mutige Führung, die dem Moment gerecht wird.

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By Tobias Schneider

Tobias Schneider is a dedicated journalist with a passion for bridging the gap between the United States and Germany through the power of journalism. As a prominent member of the DeutschlandTodayUSA team, Tobias is committed to providing insightful, accurate, and engaging news coverage in the German language for a diverse readership eager to understand the nuances of U.S. news and culture. With a background in international relations and a keen eye for detail, Tobias specializes in covering a wide range of topics, from politics and economics to culture and society. His in-depth analysis and commitment to unbiased reporting have made him a trusted voice for German-speaking audiences seeking to comprehend the complexities of American affairs. Tobias believes in the vital role of journalism as a cornerstone of democracy, and he is dedicated to delivering news stories that inform, educate, and inspire readers. With a knack for storytelling and a tireless pursuit of the truth, he continues to contribute to the success of DeutschlandTodayUSA as a source of reliable and relevant information for the German-speaking community interested in U.S. news. When he's not chasing stories or conducting interviews, you can find Tobias exploring cultural events in the vibrant cities of the United States, always on the lookout for the next compelling story to share with his audience.