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Mehrere Tote bei Razzien in ecuadorianischen Gefängnissen
Guayaquil, Ecuador (AP) – Eine Serie von Razzien in ecuadorianischen Gefängnissen hat zu tödlichen Ausschreitungen geführt und einen weiteren Fokus auf das prekäre Sicherheitssystem des Landes gelegt. Die gewaltsamen Zusammenstöße ereigneten sich in der Region Guayaquil, nachdem die Behörden versucht hatten, die Kontrolle über die Inhaftierten und die zunehmende Gewalt innerhalb der Haftanstalten zurückzugewinnen.
Am vergangenen Dienstag gab es Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Gangs in den Gefängnissen von Guayaquil und umliegenden Städten. Insgesamt wurden mindestens 79 Gefangene getötet und zahlreiche weitere verletzt, als die Polizei versuchte, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
Die Razzien begannen, nachdem es zuvor zu blutigen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden kriminellen Banden gekommen war. Mehrere Häftlinge, darunter Mitglieder der berüchtigten Gang “Los Choneros”, hatten die Kontrolle über die Gefängnisse übernommen und damit ihrem brutalen Drogenhandel sowie anderen kriminellen Aktivitäten freien Lauf gelassen.
Während der Razzien wurden Waffen, Drogen und Mobiltelefone gefunden, die illegal in die Gefängnisse geschmuggelt worden waren. Zusätzlich wurden mehrere Häftlinge bei Fluchtversuchen festgenommen, während andere bei den Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen getötet wurden.
Die eskalierende Gewalt in den ecuadorianischen Gefängnissen wirft sowohl die Frage nach dem Schutz der Insassen als auch nach dem Fehlen effektiver Kontrollmechanismen innerhalb des Haftsystems des Landes auf. Diese jüngsten Ereignisse haben die bereits bestehenden Sorgen über die Überbelegung und die mangelnde Infrastruktur in den Haftanstalten noch verstärkt.
Die ecuadorianische Regierung hat angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit in den Gefängnissen zu erhöhen und die Kontrolle über die Einrichtungen zurückzugewinnen. Es wurden zusätzliche Sicherheitskräfte eingesetzt, um kriminelle Aktivitäten einzudämmen und zukünftige Gewaltausbrüche zu verhindern.
Die Serie von Ausschreitungen ist ein weiterer Schlag für das bereits gebeutelte Gefängnissystem Ecuadors. In den letzten Jahren hat das Land eine Zunahme der Gewalt in den Haftanstalten erlebt, wobei rivalisierende Banden um die Kontrolle über den Drogenhandel und andere kriminelle Aktivitäten kämpfen.
Laut dem ecuadorianischen Menschenrechtsverband sind die Gefängnisse des Landes chronisch überbelegt und bieten keinen angemessenen Raum für Rehabilitationsprogramme oder die Resozialisierung der Insassen.
Die jüngsten Vorfälle haben sowohl die ecuadorianische Regierung als auch die internationale Gemeinschaft dazu aufgefordert, die dringenden Reformen im Strafvollzug des Landes voranzutreiben und die Sicherheit sowohl der Insassen als auch des Personals zu gewährleisten. Das Ausmaß der Gewalt in den Gefängnissen ist ein deutliches Signal für die Notwendigkeit, umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und den Schutz der Gefangenen zu gewährleisten.