Bildquelle:https://www.chicagotribune.com/news/criminal-justice/ct-chicago-felon-with-firearm-statute-unconstitutional-federal-ruling-20231115-srygv57jpbcalpq2snzbsjibgq-story.html
Nach dem Urteil eines US-Bundesgerichts wurde das Gesetz von Chicago, das es Straftätern verbietet, Waffen zu besitzen, für verfassungswidrig erklärt. Das Gericht entschied, dass der sogenannte “Chicago Felon with Firearm”-Statut gegen den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße.
Das umstrittene Gesetz hatte es Personen, die wegen bestimmter Verbrechen verurteilt wurden, untersagt, Waffen zu besitzen oder zu tragen. Es galt als ein wichtiger Teil von Chicagos Bemühungen, die Gewaltkriminalität in der Stadt zu bekämpfen.
Das Gericht argumentierte jedoch, dass das Recht auf Waffenbesitz in der US-Verfassung eine grundlegende individuelle Freiheit sei und nicht nur für unbestrafte Bürger gelte. Die Richter erklärten, dass das Gesetz Straftäter unverhältnismäßig diskriminiere und ihre verfassungsmäßigen Rechte verletze.
Rechtsexperten sind sich uneinig über die Auswirkungen dieses Urteils. Einige befürchten, dass es zu einem Anstieg der Waffengewalt in Chicago führen könnte, da Straftäter nun legal Waffen erwerben können. Andere argumentieren, dass das Urteil die Rechte von Straftätern stärkt und ihnen ermöglicht, sich besser zu schützen.
Derzeit ist unklar, ob die Stadt Chicago gegen das Urteil in Berufung gehen wird. Die örtlichen Behörden müssen nun überlegen, wie sie mit dem wegfallenden Verbot umgehen wollen.
In der Vergangenheit hat Chicago mit einer hohen Kriminalitätsrate und Gewaltproblemen zu kämpfen gehabt. Das Verbot von Schusswaffen für Straftäter wurde als Teil der Bemühungen angesehen, diese Probleme einzudämmen. Die Entscheidung des Bundesgerichts wirft nun Zweifel auf, ob diese Strategie effektiv war.
Das Urteil wird in den kommenden Wochen und Monaten voraussichtlich Diskussionen und Debatten über das Thema Waffenkontrolle in den Vereinigten Staaten anheizen. Es wird erwartet, dass verschiedene Interessengruppen ihre Standpunkte zu diesem kontroversen Thema weiterhin vehement vertreten werden.